Freitag, Januar 13, 2006

Psychokids! Der Anfang vom Ende.

Der Spiegel gehört zwar nicht zu meinen bevorzugten Informationsquellen (aber das ist ein ganz anderes Thema) , aber den Artikel mit der Überschrift "Psychopharmaka: Medizin für die Kinderseele boomt" sollte man sich unbedingt mal durchlesen.

Wer nach der Lektüre dieses Textes nicht erschrocken in sich zusammenzuckt, hat entweder gute Nerven oder ist schon total geistig abgestumpft.

Ich werde hier nicht weiter auf den Text eingehen. Er sprich für sich selbst und die gesamte gewinnorientierte Pharmaindustrie. Gesundheit und Geld passen halt immer noch nicht zusammen.

4 Comments:

Anonymous Anonym said...

... sehe ich total anders. wenn du mal ein kind mit adhs erlebt hat, dessen lebensweg ohne medikamentöse behandlung auf der sonderschule und den nachfolgenden konsequenzen endet, ja endet, dann würdest du das nicht mehr sagen. die angeblich so bösen psychopharmaka helfen in den fällen und das kind kann ein normales leben führen und sogar einen normalen schulabschluss machen.

ich finde es auch immer albern auf medikamenten rumzuhacken. auf den richtigen umgang kommt es an und da sind meist die patienten die problematischen bzw. in dem fall vielleicht die eltern.

ich selbst habe so einen adhs-fall bei der tochter meiner freundin erlebt. und die medikamente haben wunder gewirkt.

natürlich muss man fragen, wie kommt ein kind an adhas. genetisch und rauchen der mutter in der schwangerschaft (war leider bei meiner freundin so). wer ist also derjenige, der da was falsch gemacht hat?

5:45 PM  
Blogger pharmakritik said...

Und genau um diese beißenden Fragen in I
ihrem letzten Absatz geht es mir. Ich habe eher das Gefühl, dass hier Medikamente ohne Sinn und Verstand verabreicht werden. Wer weiß, welche Auswirkungen das haben wird. Man denke nur an Contergan...

Eigentlich unterstreicht ihr Beitrag den Artikel im Spiegel sogar noch zusätzlich. Leider :-(

6:38 PM  
Anonymous Anonym said...

Ritalin ist ein besonderes Thema.

Aber der Artikel ist ziemliche fehlerhaft. Denn in den USA ist beispielsweise seit 3 Jahren Prozac für Patienten ab 7 Jahre zugelassen. Und noch einige andere Psychpharmaka auch. Daher kann man annehmen, dass gerade nach 2001 ein erheblicher Anstieg der Verschreibungen in den USA zu verzeichnen waren. Also doch nicht nur 250%.

Es gibt auch für Deutschland Günde: Zwar dürfen Pharmakonzerne in den USA Werbung machen, aber in Deutschland hat besonders die 10. Novelle der BtMVV 1998 einen Anstieg der Ritalin-Verschreibungen gebracht, da das Ausstellen eines BtM-Rezeptes stark vereinfacht worden ist.

Der off-label-use bei Kindern kann auch andere Gründe haben und wird in dem Artikel nicht zwingend mit Psychopharmaka in Verbindung gebracht - obwohl der Anschein erweckt wird.

7:20 PM  
Blogger robvisual said...

Die Folgen dieser Experimente werden wir sicher noch erleben. Was für ein krankmachendes System.

3:16 PM  

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