Ja wie gefährlich ist sie denn nun?
Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2005/11/09/501059.html
Und immer wieder hört und liest man das Gleiche. Man wolle ja keine Panik erzeugen aber dennoch sei ein Jeder gewarnt. Wer gestern das hamburger Abendblatt gelesen hat, der fand dort einen Artikel der über das Wissenschaftsforum in Kooperation mit dem NDR (90,3) im Axel-Springer-VerlagsHaus in Hamburg unter dem Titel "Wie gefährlich ist die Vogelgrippe?". Wissenschaftler und Mediziner von verschiedenen Einrichtungen standen Rede und Antwort.
Prof. Bernhard Fleischer, Chef des Bernhard-Nocht-Instituts letgt gleich zum Anfang richtig los: "Alle bekannten Grippeviren, so der Virologe und Tropenmediziner Fleischer, haben ihren Ursprung in den Vögeln."
Was soll uns dieser Satz sagen? Woher weiß der gute Man das. Das habe ich vorher noch nie in diesem Zusammenhang gehört, gelesen oder gesehen. Scheint eine neue Erkenntnis zu sein. Ein wissenschaftlicher Beleg für diese Aussage wäre nicht schlecht gewesen.
Wenn man den Rest dieses Absatzes liest, beschleicht einen der Verdacht, dass Virologen wie der umstrittene Dr. Lanka doch auf der richtigen Fährte sind. Denn hier heißt es: "Überall, wo die Vögel in Massen gehalten werden, seien die Bedingungen für die Viren optimal. Viren vermehren sich ständig und verändern stets ihre genetische Information. In Massentierhaltungen haben sie besonders viele Wirte, und in ihnen überleben letztlich nur die Varianten, die für die Vögel besonders gefährlich seien, und damit auch für den Menschen gefährlich werden könnten, so Fleischer."
Wenn man sich z.B. das Interview ("eine fatale Lüge mit dramatischen Folgen") von Herrn Lanka mit der TAZ durchliest, dann merkt man, dass hier in dem o.g. Zitat nur versucht wird von der Massentierhaltung als Rolle als Auslöser dieser Vogelpest (so hieß sie früher) abzulenken. Hier wird die Massentierhaltung eher als verschlechternder Umstand dargestellt.
Dann folgt auch noch ein weiteres Indiz für die Richtigkeit von Dr. Lankas Theorie. Dr. Otto Horst ergänzt die Aussagen von Herrn Fleischer mit folgenden Worten: "Längst nicht alle Vogelarten erkranken allerdings an diesen Viren", so Dr. Otto Horst, Veterinärmediziner im Bezirk Altona. Beispielsweise schädige das Virus die Enten kaum, die Hühner hingegen würden binnen kurzer Zeit daran sterben."
Untermauert das nicht wieder die Theorie der Massentierhaltung? Gerade Hühner werden hier, im Gegensatz zu Enten, in Massen gehalten. Das scheint mir eine schöne Anpassung an die Vorwürfe - das Zugvögel nicht riesige Strecken mit dem Virus zurücklegen könnten - von Kritikern zu sein. Jetzt heißt es auf einmal, dass Enten das Virus länger unbeschadet in sich tragen können. Von dieser Erkenntnis habe ich seit Bestehen der Vogelgrippe noch nichts gehört. Klingt wie der Versuch, eine Theorie an alle Gegebenheiten anzupassen.
Danach werden wir wieder mit höherer Mathematik belustigt: "Welche Auswirkungen die Vogelpest statistisch betrachtet in Deutschland haben könnte, rechnete Dietrich Wersich, Staatsrat der Gesundheitsbehörde, den Gästen des Forums vor: "In Asien, wo 3,8 Milliarden Menschen leben, sind bislang 120 Menschen an der Vogelgrippe gestorben. Wenn das Virus nach Deutschland käme, was wir nach Kräften zu verhindern suchen, müssen wir bei 80 Millionen Einwohnern mit 2,4 Erkrankungsfällen rechnen", so Wersich, der die Maßnahmen der Behörde erläuterte (wir berichteten).", sagte Dietrich Wersich, Staatsrat der Gesundheitsbehörde.
Wir wollen jetzt nicht genauer darauf eingehen, ob es sich bei den 120 Menschen um Verdachts- oder bestätigten Vogelgrippefällen handelt. Die Rechnung ist aber ein echter Witz. So einfach kann man so etwas nicht ausrechnen. Es spielen viel zu viele Faktoren mit. Da wären unter anderem die Bevölkerungsdichte, Reisebestimmungen, Hygiene, Importbestimmungen etc. Warum geben Experten so einen Mist von sich?
Auf die Frage warum sich das Virus so schnell verbreitet und was wir dagegen tun können, antwortete ein Herr Dr. Martin Ehlers (Internist und Mitglied der Expertenkommission für Prophylaxe und Therapie der Influenza) unter anderem: "Außerdem haben wir hochwirksame, gut verträgliche Medikamente, mit denen wir die Viren bekämpfen können". Damit meint er doch bestimmt das umstrittene Tamiflu, oder? Als nächstes weist Herr Ehlers auf Wichtigkeit von diesen Medikamenten hin indem er feststellt: "Diese Medikamente haben bereits für den glimpflichen Verlauf der Vogelgrippe 2003 in den Niederlanden gesorgt", erinnerte Prof. Fleischer. Dennoch sollte sich niemand diese Medikamente einfach in den Schrank legen oder gar auf Verdacht schlucken. ". Haben diese Medikamente wirklich etwas mit dem glimpflichen Verlauf zu tun? Meine Recherche im Internet ergab, dass es 2003 in den Niederlanden Fälle von Vogelgrippe gab, die durch das töten der Tiere beseitigt wurden. Medikamente haben nur die Risikogruppen (Mediziner, Schlachthauspersonal usw.) im kleinen Kreise eingenommen. Ob es geholfen hat, weiß natürlich keiner. Auf jeden Fall sollte man hier schon etwas genauer mit seinen Aussagen sein, sonst entstünde der Eindruck, dass die ganze Bevölkerung der Niederlande medikamentiert und damit gerettet worden ist.
Der Artikel hat sogar ein paar noch Amüsantere Stellen. Eine davon will ich meinen Lesern auch nicht vorenthalten. Um andere nicht anzustecken, rät Dr. Ehlers den Menschen wieder Hustendisziplin einzuhalten. Damit meint er, dass man nicht ohne hervorgehaltene Hand husten soll. Zwar ist das Husten in die Handfläche sehr höflich (wer lässt sich schon gerne anhusten), aber es bringt nichts in Bezug auf das Ansteckungsrisiko? Wer schon mal einen Bericht über Krankheiten und Ansteckung im Fernsehen gesehen hat, der kennt sicher auch die Bilder einer Wärmebildkamera von hustenden Menschen. Die beim husten mit hervorgehaltener Hand entstehenden Wolken machen auch keinen vertrauenserweckenden Eindruck. Luft lässt sich halt nicht mit der Hand richtig aufhalten. Sie hat die Angewohnheit, sich in alle Richtungen zu verteilen.
Dach folgen nur noch die üblichen Fragen aus dem Publikum ("Darf man weiterhin Eier und Fleisch essen?" usw.) . Der Informationgehalt geht gegen Null. Das Foto des Grippevirus, das den Artikel ziert, wird auch in keinem Wort erwähnt oder näher erläutert.
Enden tut der Artikel, wie fast alle Artikel dieser Art. Man hebt noch einmal die Wichtigkeit der Grippeimpfung hervor um im selben Atemzug zu sagen, dass sie wirkungslos sei. Doch man arbeitet natürlich an einer Lösung. Aber ohne ein echtes mutiertes Virus kann man halt nicht loslegen.
Und so endet der Artikel mit folgendem herrlichen Satz:
"Ob diese rechtzeitig vor der nächsten großen Pandemie zugelassen werden, bleibt abzuwarten."
Mit der Angst der Menschen kann man halt am besten arbeiten.
Und immer wieder hört und liest man das Gleiche. Man wolle ja keine Panik erzeugen aber dennoch sei ein Jeder gewarnt. Wer gestern das hamburger Abendblatt gelesen hat, der fand dort einen Artikel der über das Wissenschaftsforum in Kooperation mit dem NDR (90,3) im Axel-Springer-VerlagsHaus in Hamburg unter dem Titel "Wie gefährlich ist die Vogelgrippe?". Wissenschaftler und Mediziner von verschiedenen Einrichtungen standen Rede und Antwort.
Prof. Bernhard Fleischer, Chef des Bernhard-Nocht-Instituts letgt gleich zum Anfang richtig los: "Alle bekannten Grippeviren, so der Virologe und Tropenmediziner Fleischer, haben ihren Ursprung in den Vögeln."
Was soll uns dieser Satz sagen? Woher weiß der gute Man das. Das habe ich vorher noch nie in diesem Zusammenhang gehört, gelesen oder gesehen. Scheint eine neue Erkenntnis zu sein. Ein wissenschaftlicher Beleg für diese Aussage wäre nicht schlecht gewesen.
Wenn man den Rest dieses Absatzes liest, beschleicht einen der Verdacht, dass Virologen wie der umstrittene Dr. Lanka doch auf der richtigen Fährte sind. Denn hier heißt es: "Überall, wo die Vögel in Massen gehalten werden, seien die Bedingungen für die Viren optimal. Viren vermehren sich ständig und verändern stets ihre genetische Information. In Massentierhaltungen haben sie besonders viele Wirte, und in ihnen überleben letztlich nur die Varianten, die für die Vögel besonders gefährlich seien, und damit auch für den Menschen gefährlich werden könnten, so Fleischer."
Wenn man sich z.B. das Interview ("eine fatale Lüge mit dramatischen Folgen") von Herrn Lanka mit der TAZ durchliest, dann merkt man, dass hier in dem o.g. Zitat nur versucht wird von der Massentierhaltung als Rolle als Auslöser dieser Vogelpest (so hieß sie früher) abzulenken. Hier wird die Massentierhaltung eher als verschlechternder Umstand dargestellt.
Dann folgt auch noch ein weiteres Indiz für die Richtigkeit von Dr. Lankas Theorie. Dr. Otto Horst ergänzt die Aussagen von Herrn Fleischer mit folgenden Worten: "Längst nicht alle Vogelarten erkranken allerdings an diesen Viren", so Dr. Otto Horst, Veterinärmediziner im Bezirk Altona. Beispielsweise schädige das Virus die Enten kaum, die Hühner hingegen würden binnen kurzer Zeit daran sterben."
Untermauert das nicht wieder die Theorie der Massentierhaltung? Gerade Hühner werden hier, im Gegensatz zu Enten, in Massen gehalten. Das scheint mir eine schöne Anpassung an die Vorwürfe - das Zugvögel nicht riesige Strecken mit dem Virus zurücklegen könnten - von Kritikern zu sein. Jetzt heißt es auf einmal, dass Enten das Virus länger unbeschadet in sich tragen können. Von dieser Erkenntnis habe ich seit Bestehen der Vogelgrippe noch nichts gehört. Klingt wie der Versuch, eine Theorie an alle Gegebenheiten anzupassen.
Danach werden wir wieder mit höherer Mathematik belustigt: "Welche Auswirkungen die Vogelpest statistisch betrachtet in Deutschland haben könnte, rechnete Dietrich Wersich, Staatsrat der Gesundheitsbehörde, den Gästen des Forums vor: "In Asien, wo 3,8 Milliarden Menschen leben, sind bislang 120 Menschen an der Vogelgrippe gestorben. Wenn das Virus nach Deutschland käme, was wir nach Kräften zu verhindern suchen, müssen wir bei 80 Millionen Einwohnern mit 2,4 Erkrankungsfällen rechnen", so Wersich, der die Maßnahmen der Behörde erläuterte (wir berichteten).", sagte Dietrich Wersich, Staatsrat der Gesundheitsbehörde.
Wir wollen jetzt nicht genauer darauf eingehen, ob es sich bei den 120 Menschen um Verdachts- oder bestätigten Vogelgrippefällen handelt. Die Rechnung ist aber ein echter Witz. So einfach kann man so etwas nicht ausrechnen. Es spielen viel zu viele Faktoren mit. Da wären unter anderem die Bevölkerungsdichte, Reisebestimmungen, Hygiene, Importbestimmungen etc. Warum geben Experten so einen Mist von sich?
Auf die Frage warum sich das Virus so schnell verbreitet und was wir dagegen tun können, antwortete ein Herr Dr. Martin Ehlers (Internist und Mitglied der Expertenkommission für Prophylaxe und Therapie der Influenza) unter anderem: "Außerdem haben wir hochwirksame, gut verträgliche Medikamente, mit denen wir die Viren bekämpfen können". Damit meint er doch bestimmt das umstrittene Tamiflu, oder? Als nächstes weist Herr Ehlers auf Wichtigkeit von diesen Medikamenten hin indem er feststellt: "Diese Medikamente haben bereits für den glimpflichen Verlauf der Vogelgrippe 2003 in den Niederlanden gesorgt", erinnerte Prof. Fleischer. Dennoch sollte sich niemand diese Medikamente einfach in den Schrank legen oder gar auf Verdacht schlucken. ". Haben diese Medikamente wirklich etwas mit dem glimpflichen Verlauf zu tun? Meine Recherche im Internet ergab, dass es 2003 in den Niederlanden Fälle von Vogelgrippe gab, die durch das töten der Tiere beseitigt wurden. Medikamente haben nur die Risikogruppen (Mediziner, Schlachthauspersonal usw.) im kleinen Kreise eingenommen. Ob es geholfen hat, weiß natürlich keiner. Auf jeden Fall sollte man hier schon etwas genauer mit seinen Aussagen sein, sonst entstünde der Eindruck, dass die ganze Bevölkerung der Niederlande medikamentiert und damit gerettet worden ist.
Der Artikel hat sogar ein paar noch Amüsantere Stellen. Eine davon will ich meinen Lesern auch nicht vorenthalten. Um andere nicht anzustecken, rät Dr. Ehlers den Menschen wieder Hustendisziplin einzuhalten. Damit meint er, dass man nicht ohne hervorgehaltene Hand husten soll. Zwar ist das Husten in die Handfläche sehr höflich (wer lässt sich schon gerne anhusten), aber es bringt nichts in Bezug auf das Ansteckungsrisiko? Wer schon mal einen Bericht über Krankheiten und Ansteckung im Fernsehen gesehen hat, der kennt sicher auch die Bilder einer Wärmebildkamera von hustenden Menschen. Die beim husten mit hervorgehaltener Hand entstehenden Wolken machen auch keinen vertrauenserweckenden Eindruck. Luft lässt sich halt nicht mit der Hand richtig aufhalten. Sie hat die Angewohnheit, sich in alle Richtungen zu verteilen.
Dach folgen nur noch die üblichen Fragen aus dem Publikum ("Darf man weiterhin Eier und Fleisch essen?" usw.) . Der Informationgehalt geht gegen Null. Das Foto des Grippevirus, das den Artikel ziert, wird auch in keinem Wort erwähnt oder näher erläutert.
Enden tut der Artikel, wie fast alle Artikel dieser Art. Man hebt noch einmal die Wichtigkeit der Grippeimpfung hervor um im selben Atemzug zu sagen, dass sie wirkungslos sei. Doch man arbeitet natürlich an einer Lösung. Aber ohne ein echtes mutiertes Virus kann man halt nicht loslegen.
Und so endet der Artikel mit folgendem herrlichen Satz:
"Ob diese rechtzeitig vor der nächsten großen Pandemie zugelassen werden, bleibt abzuwarten."
Mit der Angst der Menschen kann man halt am besten arbeiten.
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home