Mittwoch, November 16, 2005

Ausverkauft!

Er hilft zwar nicht gegen die Vogelgrippe. Aber die Millionen von Toten, die das RKI geschätzt hat, treiben die Leute panikartig zum Arzt ihres Vertrauens.

Die Ärztezeitung hat nun eine Meldung unter dem Titel "Warum gibt es dieses Jahr zu wenig Impfstoff gegen Influenza?" verfasst.

Dort erfahren wir wie man mit der Angst der Menschen Geld verdienen kann:
"Oft haben es die Kollegen schwer, Patienten vom Nutzen der Impfung zu überzeugen. Dieses Jahr war der Run auf die Grippeimpfung jedoch groß. Der Grund: das H5N1-Virus. Die Folge: Lieferengpässe."
Um diese Engpässe im nächsten Jahr zu überwinden, empfehlen die schlauen Damen und Herren der Pharmaindustrie den Ärzten, die Impfstoffe für das nächste Jahr vorzubestellen.
"Dies nützt zwar den Kollegen und ihren Patienten, die jetzt leer ausgehen, nichts. Die Konsequenz für die nächste Impfsaison sollte sein, bereits jetzt Impfdosen vorzubestellen. Dies gibt auch den Herstellern die nötige Planungssicherheit."
Rechts neben dem Text findet man noch einen fetten Mahntext: "Letzte Saison wurden Millionen Dosen Impfstoff vernichtet.". Meine Schuld war das nicht. Und auch nicht die Schuld der Patienten. Kann wohl eher sein, dass hier nicht richtig geplant worden ist. Hat sich das RKI wirklich so stark geirrt bei der Schätzung der Zahl der Grippetoten? Hätte man nicht durschnittlich so viel wie im Vorjahr produzieren können? Das mit der Vogelgrippe wissen wir doch auch nicht erst seit gestern. Aber so ein Vorbestellungssystem wäre auch vor dem Aufkommen der Vogelgrippe eine kluge Idee gewesen. Warum millionenfach mehr herstellen als gebraucht wird? Klingt irgendwie dumm. Aber so dumm kann eine gewinnorientierte Industrie doch gar nicht sein. Hier soll wieder der mahnende Finger auf jeden einzelnen zeigen. Mehr nicht!

Diesen Satz werde ich abschließend nicht mehr kommentieren. Diese Aussage habe ich in diesem Blog schon oft genug in diversen Variationen angeführt:
"Die gestiegene Nachfrage führt Stöcker auf die Vogelgrippe zurück. Viele Menschen seien verunsichert gewesen und hätten Angst gehabt. Es hätten sich daher auch Personen impfen lassen, die sonst überhaupt nicht an eine Grippeimpfung denken würden. Dabei sei die Vogelgrippe primär eine Tierkrankheit und die Grippeimpfung schütze auch nicht davor."